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Polyamory vs. Gefühle vs. Beziehung

Polyamory vs. Gefühle vs. Beziehung
Bedingt durch einen aktuellen Thread in einem anderen Forum BDSM für Anfänger: Polyamorie und BDSM, geht das?? stellt sich mir folgende Frage .. nun gut, Fragen... *g*

Mir ist aufgefallen, dass es gerade im BDSM-Bereich sehr verbreitet ist, dass man seien Neigung mit Partnern auslebt, mit denen man keine Lebendpartnerschaft hat (deswegen ja auch diese Gruppe *ggg*)
Nur wie ist es da mit Gefühlen, laßt ihr euch bewusst auf diese ein und könnt ihr immer damit umgehen oder ist Eifersucht auch ein Thema.
Wissen wirklich immer alle Beteiligten Bescheid oder ist es bei euch mitunter nicht so??? Wobei ich da jetzt nicht den moralischen Zeigefinger hebe *nein*, weil ich meine Neigung auch außerhalb meiner Ehe gelebt habe, wie auch mein Gebieter und unsere Partner beide nichts von wußten.
Wie geht ihr mit Sehnsucht um, wenn der Dom/Herr etc. nicht da sein kann, weil es einfach seine Zeit nicht zulässt??

Im anderen Thread lese ich, dass das alles so einfach und toll ist, meine Erfahrungen sind da etwas anders *ja* *nixweiss*

Wie seht ihr das??

Wikipedia sagt als Definition:
Polyamory (englisches Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“, eingedeutscht auch Polyamorie) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben. Dies geschieht mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller beteiligten Partner.
Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt und schließen normalerweise (aber nicht notwendigerweise) Verliebtheit, Zärtlichkeit und Sexualität mit ein. Menschen, die diese Art von nichtmonogamen Beziehungen führen oder sich vorstellen können, in solchen zu leben, werden als „polyamor“ oder „polyamorös“ bezeichnet

VG
celsiana
****th Paar
119 Beiträge
Die Wikipedia-Definition kann ich für mich/uns vollstens unterschreiben.

In unserer Beziehung wissen alle Partner immer Bescheid. In unserer Ehe gibt es dahingehend keine Geheimnisse - und auch alle "zusätzlichen" Partnerinnen wissen immer von den jeweils anderen.

Wir konnten uns auch anfangs nicht so recht vorstellen, wie und ob das Leben in einem polyamourösen Beziehungsgeflecht funktionieren könnte.
Aber in der Realität hat es sich tatsächlich dann als erstaunlich "einfach" und auch sehr schön herausgestellt.
Es ist einfach eine Freude, wenn alle Beteiligten ihre Zuneigung für den jeweils Anderen ohne Hemmungen und Beklemmungen ausleben können. Und man kann sich tatsächlich auch sehr am Glücklichsein des Anderen mit Anderen selbst erfreuen.

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, vor allem wenn man von gesellschaftlichen Normvorstellungen bzgl. Monogamie als einzig denkbarer und allein seligmachender Beziehungsform geprägt ist.
Aber immer wieder viel miteinander reden und kleine gemeinsame Schritte ermöglichten es uns, dort anzukommen, wo wir heute sind.

Deshalb von unserer Seite: polyamouröses Liebesglück ist möglich und wunderschön *g*

LG,

Artus & duath
Natürlich.............
ist nicht immer alles einfach...
wobei ja auch die Sub keine (Möglichkeiten/Entfernungen/Partner/Zeit) haben kann...
Nicht nur der Dom!
Eifersucht ist der Tod jeder Beziehung... (meine persönliche Meinung).
Muss mir ein Mensch gehören?
Kann ich mich nicht freuen wenn Sie bei mir ist???
und den Rest als gegeben hinnehmen?
mir geht es dabei aber eher um die Form ein Dom und mehr als eine Sub.... die eher wenig miteinander zu tun haben. Dass sich das so einfach gestaltet??? Dies kann ich mir schwierig vorstellen, dass da keine Eifersucht entsteht, da ja mit der jeweils anderen das gleiche ausgelebt wird.

Eifersucht kommt sicher nicht auf, wenn man unterschiedliche Dinge miteianander teilt ... z.B. Dom hat ne Stino-Ehefrau und noch ne Sub. Aber sowas wie Sehnsucht ist doch sicher immer eine Gradwanderung, die gemeistert werden muss ...

Eifersucht ist der Tod jeder Beziehung... (meine persönliche Meinung).
Muss mir ein Mensch gehören?
Kann ich mich nicht freuen wenn Sie bei mir ist???
und den Rest als gegeben hinnehme

ne gesunde Eifersucht ist für mich Ausdruck von tiefem Gefühl ... ich glaube nicht daran, dass jemand komplett eifersuchtsfrei ist, da stelle ich dann die Tiefe der Gefühle in Frage *zwinker* *nixweiss*
Klar freut man sich, wenn der andere da ist... aber stellt sich nicht dennoch ne Traurigkeit ein ???

Denn Polyamor heißt auch, Tage nicht zusammen zu verbringen, die man in einer "normalen" Beziehung zusammen verbringen würde ... z.B. Weihnachten ...
*******ller Frau
5.687 Beiträge
@celsiana
Nur wie ist es da mit Gefühlen, laßt ihr euch bewusst auf diese ein und könnt ihr immer damit umgehen oder ist Eifersucht auch ein Thema.
Wissen wirklich immer alle Beteiligten Bescheid oder ist es bei euch mitunter nicht so??? Wobei ich da jetzt nicht den moralischen Zeigefinger hebe *nein*, weil ich meine Neigung auch außerhalb meiner Ehe gelebt habe, wie auch mein Gebieter und unsere Partner beide nichts von wußten.
Wie geht ihr mit Sehnsucht um, wenn der Dom/Herr etc. nicht da sein kann, weil es einfach seine Zeit nicht zulässt??

Im anderen Thread lese ich, dass das alles so einfach und toll ist, meine Erfahrungen sind da etwas anders *ja* *nixweiss*

Wie seht ihr das??


Nur wie ist es da mit Gefühlen, lasst ihr euch bewusst auf diese ein


ja...natürlich....man ist doch in erster Linie Mensch....und...was prägt/beherrscht uns mehr als Gefühle (?)....Nachhaltigkeit ist schöner als ein kurzer Kick


Nur wie ist es da mit Gefühlen.....könnt ihr immer damit umgehen

meist ja......nur manchmal klappt es nicht (steht stark in Abhängigkeit mit anderen auf einen wirkenden Situationen z.B. Beruf....fam. Umfeld...schwierige Lebenserfahrungen....Ängste)



...oder ist Eifersucht auch ein Thema

...kommt vor... aber nur selten...(je nachdem wie stark das eigene Selbstbewusstsein gerade ist)


Wissen wirklich immer alle Beteiligten Bescheid ?

wenn es tiefer geht und/oder enger bzw. "ernst(er)" wird ja


Wie geht ihr mit Sehnsucht um, wenn der Dom/Herr etc. nicht da sein kann, weil es einfach keine Zeit nicht zulässt??

meist pragmatisch und rational ...."poly" machts möglich (sorry...klingt evtl. oberflächlich... ist es aber nicht.....hat eher was mit Selbstschutz zu tun)...
...manchmal löst es (trotzdem) Aggression aus (man ist eben auch nur ein Mensch)
da hilft nur gezielte Ablenkung, damit kein Leidensdruck entsteht


Im anderen Thread lese ich, dass das alles so einfach und toll ist, meine Erfahrungen sind da etwas anders


ja...meine auch....es ist/wird ab und an mal schwierig...phasenweise...
Gefühle lassen sich nun mal nicht richtig steuern
die heikelsten Situation entstehen meiner Ansicht nach wenn indiskrete "Schüsse" von den so genannten Dritten auf einen wirken


und/außerdem
eine Erfahrungen: wenn FRAU sich dieses nichtmonogame"Recht"
(mit Längerfristigkeitstendenz) herausnimmt, gibt es doch leider häufig Probleme.....

??? ob es daran liegt, dass dominante Männer (bewusst oder unbewusst) mehr auf ihr (vermeintliches) Recht auf Exklusivität "Wert legen"???

sagt es mir (uns Frauen)....Männer

............

und...


ich glaube nicht daran, dass jemand komplett eifersuchtsfrei ist, da stelle ich dann die Tiefe der Gefühle in Frage *zwinker* *nixweiss*


Eifersucht (sagt man *zwinker* ) ist nur die Angst vorm Vergleich
(ok... darf man ab und zu mal haben *zwinker* )

aber

sie ist für mich kein TIEFEN-HÖHEN-Maßstab für Gefühle

mir geht es dabei aber eher um die Form ein Dom und mehr als eine Sub die eher wenig miteinander zu tun haben. Dass sich das so einfach gestaltet??? Dies kann ich mir schwierig vorstellen, dass da keine Eifersucht entsteht, da ja mit der jeweils anderen das gleiche ausgelebt wird.

ist umgekehrt (eine s. Frau mehrere d. Männer) auch nicht anders bzw. genauso kompliziert
DuArth
Es ist einfach eine Freude, wenn alle Beteiligten ihre Zuneigung für den jeweils Anderen ohne Hemmungen und Beklemmungen ausleben können. Und man kann sich tatsächlich auch sehr am Glücklichsein des Anderen mit Anderen selbst erfreuen.
Jaaaaa, mit diesen Gedanken starten wohl viele in den Versuche Poly zu leben.

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, vor allem wenn man von gesellschaftlichen Normvorstellungen bzgl. Monogamie als einzig denkbarer und allein seligmachender Beziehungsform geprägt ist.
Und genau daran scheiten dann doch die meisten Poly-Beziehungen am Ende trotz gutem Willen und auch Gespräche.


*gruebel* *nachdenk*

Wenn ich ganz ehrlich bin muss ich sagen ich stelle das mal sehr in Frage die Sache mit Polyamore! Es mag durchaus sein, dass es Menschen gibt die das wirklich eifersuchtsfrei leben können. Doch dürfte das mal ein verschwindend geringer Teil sein.

In meinem Bekanntenkreis gibt es durchaus Paare die Poly leben. Allerdings bei keinem einzigen von diesen Paaren ist das Problemfrei und immer wieder bringen Eifersucht oder Besitzanspruch diese Konstellation ins wanken.
Dabei spielt die Konstellation vom Geschlecht her keine Bedeutung. Das trifft und betrifft sowohl Frau als auch Mann.
Ich habe noch Niemanden getroffen wo es wirklich dauerhaft glücklich geblieben ist.

Für mein eigenes empfinden muss ich gestehen, aus sicht der Sub; Poly in Form von ein DOM und mehrere Subs wäre mit mir nicht machbar. *nene*
Ich bin nun mal sehr emotional und hätte schon eine Blockade bei dem Gedanken einem Dom meine Hingabe zu schenken, die Augenhöhe zu verlassen, mit dem Wissen das sind noch andere Subs. Aber das ist eben mein empfinden dazu.

Man soll ja niemals Nie sagen doch ich kann mir nicht vorstellen, dass das je verlockend für mich werden könnte.
wie
wäre es "einfach" nur den Moment genießen.... (Ohne Reue und ohne hintergedanken)...
Lebe Deinen Tag als wäre es dein letzter.....
Ich bedauere nur das was ich NICHT getan habe....
http://www.joyclub.de/my/2251975.dominanter_dom.html
Das ist ein schöner Grundgedanke fürs Leben. Allerdings beantwortet es eher weniger die hier gestellte Frage im Eröffnungstext. *zwinker*
****th Paar
119 Beiträge
DuArth
Es ist einfach eine Freude, wenn alle Beteiligten ihre Zuneigung für den jeweils Anderen ohne Hemmungen und Beklemmungen ausleben können. Und man kann sich tatsächlich auch sehr am Glücklichsein des Anderen mit Anderen selbst erfreuen.
Jaaaaa, mit diesen Gedanken starten wohl viele in den Versuche Poly zu leben.

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, vor allem wenn man von gesellschaftlichen Normvorstellungen bzgl. Monogamie als einzig denkbarer und allein seligmachender Beziehungsform geprägt ist.
Und genau daran scheiten dann doch die meisten Poly-Beziehungen am Ende trotz gutem Willen und auch Gespräche.


*gruebel* *nachdenk*

Wenn ich ganz ehrlich bin muss ich sagen ich stelle das mal sehr in Frage die Sache mit Polyamore! Es mag durchaus sein, dass es Menschen gibt die das wirklich eifersuchtsfrei leben können. Doch dürfte das mal ein verschwindend geringer Teil sein.

Tja - dann gehören wir wohl zu dem geringen Teil. Ich kann nur sagen, dass es bei uns - und auch bei Anderen im Freundeskreis - sehr gut funktioniert und es eben keine der genannten Probleme gibt.


ne gesunde Eifersucht ist für mich Ausdruck von tiefem Gefühl ... ich glaube nicht daran, dass jemand komplett eifersuchtsfrei ist, da stelle ich dann die Tiefe der Gefühle in Frage *zwinker* *nixweiss*

Das ist leider eines der gängigsten Vorurteile, mit denen man als "Polyamouröser" zu kämpfen hat, und eigentlich auch immer ein bisschen beleidigend für die Betroffenen. Warum sollte mich meine Frau nicht "richtig" lieben, nur weil sie nicht auf andere Subs eifersüchtig ist?
Vielleicht weiß sie einfach um die Stärke und die Tiefe unserer Beziehung?

Wie gesagt: ein Patentrezept oder eine Anleitung kann ich auch nicht geben.
Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, dass es funktionieren kann. Aber auch, dass dafür sehr viel Vertrauen und auch sehr viel "Arbeit" notwendig ist.

Aber was ich vor allem gemerkt habe: nicht jede Beziehungsform ist für jeden Menschen geeignet. Jeder muss für sich das finden, womit er/sie sich wohlfühlt.
Aber auch ganz wichtig: was immer für alle Beteiligten gut und richtig ist, das ist dann auch okay. Gilt hier genauso wie beim SM *zwinker*

Artus
****th Paar
119 Beiträge
Nur kurz meine Meinung hierzu
ne gesunde Eifersucht ist für mich Ausdruck von tiefem Gefühl ... ich glaube nicht daran, dass jemand komplett eifersuchtsfrei ist, da stelle ich dann die Tiefe der Gefühle in Frage *zwinker* *nixweiss*

Die tiefen Gefühle bestehen genau darin sich seiner Eifersucht bewußt zu sein und sie damit zu bewältigen. Denn es ist genau das tiefe Gefühl der Liebe,
-dass ich es meinen Mann ermögliche fremde Haut zu spüren
-weil wir dieses Vertrauen ineinander haben

Und außerdem habe ich auch sehr viel davon, wenn seine Fantasie durch die Gespielin beflügelt wurde *anmach*
duath
Ich hau mal raus, was mir beim Durchlesen in den Sinn kam:
Eifersucht ist der Anfang vom Ende: eine gesunde Eifersucht gibt es nicht; sondern nur die Gesundung von der Eifersucht. Sobald man Eifersucht verspürt, zeigt man sich Besitzansprüche an (Eifersucht ist ans Selbst gerichtet: auf den anderen übt sie nir Druck aus): Dennoch liegt vielleicht darin gerade noch der positive Wert von Eifersucht: Aber klärt man das nicht, so kommt das Ende ganz bestimmt - dieser Meinung bin ich auch. Es fragtr sich nur wie dicke es kommt. Durch Eifersucht kann man also klären, ob der Besitzanspruch gerechtfertigt ist, ob ich ihn wirklich erheben will, was er aus meinem Gegenüber für mich macht. Absolute Freiheit von Eifnersucht ist wahrscheinlich nicht denkbar: Ich denke auch unter liberalen Menschen, die der polyamourösen Lebensform aufgeschlossen gegenüberstehen, meldet sich immer irgendwann, irgendwo, irgendwie auch die Eifersucht zu Wort. Jedenfalls geht es mir so: Und ich muss zustimmen, ohne Gespräch mit sich Selbst und im zweiten Schritt auch mit seinen Lieben gibt es kein Entkommen. Polyamouröse Lebensweisen unterscheiden sich genau in diesem Punkt von allen anderen: Sie haben das Problem mit der Eifersucht nicht nur erkannt, sondern als ein unumgänglicher Teil des Auslebens anerkannt. Ich stelle in meiner näheren, normaldurchschnittlichen privaten Umgebung immer wieder fest, dass das genau der Unterschied ist: Sie sprechen nicht über ihre Eifersüchte, sei beim Sex oder in anderen Freundschaftsbeziehung, die nicht weniger frei von Eifersucht sind. Es wäre schön, wenn die Leute sich über ihren Neid, der der Eifersucht entspringt, mehr Bewusstsein verschaffen würden; dann könnten sie ihn vielleicht auf den Müllhaufen ihres Lebens werfen und lernen, sich an dem zu erfreuen, was nicht der anderen meinem Partner gibt (das geht natürlich auch), sondern vor allem Freude an dem empfinden, was ich ihm geben und wofür mein Partner mir zeigt, dass ich ihm ein Wert bin.
Beste Grüße
Eurer
Eduard
*******tte Mann
300 Beiträge
absätze machen das lesen leichter *zwinker* ich habe mich aber trotzdem bemüht, alles zu lesen *gg*

für mich gibt es eine natürliche eifersucht, auch im sinne des besitzanspruches. aber !!! wenn liebe und vertrauen da ist, dann ist man auch bereit, dem partner freiräume einzuräumen. weil man will, dass es dem partner gut geht.

sicherlich ist das nicht jedem menschen möglich. aber wir müssen akzeptieren, dass es einigen möglich ist, ja sogar ein bedürfnis und lebensform ist.
...ich hatte gestern nicht die Zeit und Lust zu redigieren, darum die Kosmologie des Ergusses. Ich danke dem Neetten aber für die Lesebemühung und werde mich selbst auch bemühen.

Ich finde, dass diese Geschichte im Hinblick auf das neue (und ich meine) bessere und gesündere Verständnis von Paarbeziehung breiter bearbeitet werden sollte als das in der Regel der Fall ist, z.B. auch im Sexualunterricht, der doch sowas von perfide hetromonogam gestaltet ist. Es macht auch Sinn, da es bis in das Familienleben hineinreicht.

Das Sakrament der heteromonogamen Beziehung ist zwar heilig, aber eben auch säkularisierbar. Die Polyamory stellt ein wichtiges Erbe an, denke ich. Eifersucht verstehe ich in diesem Sinne immer nur als ein Propdukt, das der Polymory im Kern entgegenwirken will. Ich will nicht teilen, sagt sie. Ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht.

Dem geliebten Partner Freiräume entgegen den eigenen, widerständigen Gefühlen zuzugestehen, ist bereits groß; wer soweit ist, sollte die weitere Entwicklung nicht abbrechen lassen, das Gespräch über die sicherlich schmerzenden Empfindungen des Kopfkinos, wenn der Partner die Freiräume auch tatsächlich nutzt, weiter suchen.

Dass es nicht jedermanns Sache ist, ist klar; mein Eindruck ist aber, dass es viele wollen, sich aber nicht trauen, sobald es (auch nur annähernd) um Sex und Lust geht. Alles andere ist der Polymory etwas leicht zugänglich: der Kinomuffeligkeit des Partners z.B. geht man problemlos fremd - macnhmal mutig auch heteromäßig, lieber aber in der Regel homolike, um sich keinem falschen Verdacht auzusetzen. Da fängt der Schlamassel auch schon an, wenn Hans eigentlich mit Susi will, aber ...

Am schlimmsten empfinde ich jene eifersuchtserkrankten Menschen, die ihrem Partner intellktuell permant fremdgehen müssen, indem sie ihn über ihr eigenes Ego herabstufen, aber nicht den Mut haben, ihn zu verlassen. Mit sich selbst den Partner betrügen; das sind wirklich armselige Kreaturen ihres Geistes.

Nein, ich bleibe dabei: es gibt keine natürliche oder gesunde Eifersucht; sie ist nur Reflex des Egosimus am Besitzwollen eines Menschen, den ich in letzter Instanz nur besitzen kann, wenn er sich selbst und seine Wünsche und Sehnsüchte aufgibt. Dass es dar gibt, sehe ich selbst; das es Leiden schafft, sehe ich aber auch: Und welcher vernünftige Mensch will das wirklich? Das erwarte ich noch nicht mal von meiner sub, die mir die Illusion des Besitzes zwar gibt, aber hoffentlich eben nur aus Freude an der eigenen Lust und mit dem klaren Bewusstsein, dem Dom auch mal seine Finger zu hauen, wenn er zu weit gegangen ist.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich berichten, dass das Thema Eifersucht in den Gesprächen zwischen mir und meiner Frau immer besonders intensiv durchgearbeitet wurde. Und wir haben immer wieder erkannt, dass es letztlich ein Nichtteilenwollen ist, und mehr nicht. Das heißt nicht, dass heute alles geht; auf manches verzichten wir, weil es dem anderen nicht gelingt, es ertragen zu können. So ist das Leben: Man kann nicht alles haben. Aber geholfen hat uns die Einsicht, dass wir trotz aller (Sex-)Sehnsüchte, die wir nur mit einem Dritten erfüllen können, um seelisch gesund zu bleiben und die Familie erhalten zu können, dennoch uns gegenseitig viel Wert sind.

Beste Grüße
Eure E.A.
*********bert:
Und wir haben immer wieder erkannt, dass es letztlich ein Nichtteilenwollen ist, und mehr nicht. Das heißt nicht, dass heute alles geht; auf manches verzichten wir, weil es dem anderen nicht gelingt, es ertragen zu können. So ist das Leben: Man kann nicht alles haben

das finde ich eine seeehr wichtige Aussage *ja* .... und das meinte ich auch. Niemand ist perfekt und wenn ich mich für jemanden entschieden habe, habe ich mich auch für die "unperfekten" Facetten entschieden, Wenn beide dann gemeinsam sich entscheiden, außerhalb der Beziehung Neigungen, Wünsche etc. auszuleben ist das ok ... aber dennoch liegt für mich da der Focus auf dem Weg gemeinsam und das wiederum ist für mich dann auch eher eine offene Beziehung *zwinker*
****th Paar
119 Beiträge
Leider ist man ja im Moment auch noch meilenweit davon entfernt, Polyamorie als der Monogamie gleichwertige Beziehungsform zu sehen. Wie wird man denn von der Gesellschaft "geeicht"? Was wird einem denn in Film und Fernsehen, und auch in der Realität vorgelebt: Monogamie als einzig akzeptierte und allein seligmachende Beziehungsform.

Das fängt schon im Kindesalter an - geprägt von Rollenbildern aus Disneyfilmen - wird das irreale und unerreichbare Klischee geprägt, dass ein einziger Partner für alle Bedürfnisse da sein und alle alleine erfüllen muss. Wenn dann der "reality check" kommt und das so nicht hinhaut, dann kommen Schuldfragen auf, wer hat was falsch gemacht, etc.
Dabei könnte es so einfach sein, wenn man sich einfach eingesteht, dass ein anderer Mensch alleine gar nicht dafür zuständig und verantwortlich sein kann, alle meine Bedürfnisse zu erfüllen. Polyamorie macht da vieles leichter.

Ganz grundsätzlich gilt natürlich immer: es muss für alle Beteiligten passen. Und jeder muss für sich die passende Beziehungsform finden.
Aber hier gibt es einfach noch so viel mehr als nur Monogamie - und keine Beziehungsform ist dabei inhärent besser oder schlechter. Aber sehr wohl besser oder schlechter für das jeweilige Individuum geeignet.

Artus
Ich erinnere an die Kommune I: Langhans, Obermaier und den Rest mit den geschichtsschwachen Namen. Ansätze polyamourösen Lebens, wunderbar. Sie versuchten es polyamourös und konnten es auch, weil sie den Mut hatten - ich glaube bis heute treibt es Langhans so.

Die bürgerliche Ehe mit ihrem Hang vor allem Frauen zu häuslichen Prostituierten zu machen, wie Karl Marx mal so schön auf den Punkt brachte, wirkt historisch nach, sollte aber nicht an die Kinder vererbt werden, was faktisch der der Fall ist.

Und da hat Artus ganz recht, dieses kulturelle Erbgut ist so verstrickt im ganzen Leben, dass es noch ein müsamer Weg ist, dieses umzuschreiben. Erste Strecken sind bereits durchwandert: Frauen und Homos haben sich in Ansätzen emanzipiert, insbesondere die Fraubewegung hat viele Männerrechte zum Einsturz gebracht. Aber auch der Mann hat sich von seinem selbstgepflegten Analverbot mehr und mehr befreit, indem er seinen After als erogene Zone anerkennt, ohne damit gleich schwule Praktiken zu assoziieren.

Und damit sind wir bei einer schwierigen Frage: Wie erziehe ich meine Kinder in der polyamourösen Anschauung, wenn sie draußen dafür in der Regel auf die Maske kriegen? Als Kind eines liberalen Elternhauses kenne ich den massigen Gegenwind der heteromonogamen Biedermeier sehr genau.

Zu widersprechen wäre Artus aus meiner Sicht darin, die Polyamorie gleichwertig mit der Monogamie zu sehen: Ich glaube, es gibt keine Monogamie, darum kann es keinen Weg zur Gleichwertigkeit sein. Denn wenn ich mich auf Menschen jenseits meiner - ich nenne es mal - Stammbeziehung einlasse - gleich ob platonisch oder leiblich - dann sind Gefühle im Spiel. Und da wo Gefühle sind, ist auch Liebe. Deswegen sind diejenigen, denke ich, die Monogamie zu leben meinen entweder nicht bereit ihre Gefühle der Liebe gegenüber dem Dritten, Vierten, Fünften usw. mit dem Einen zu kommunizieren oder aber noch nicht ganz von der monogamen Idee gelöst, da sie freiwillig einem Partner zu Liebe auf die persönliche Bedürfnisbefriedidung verzichten. Letzteres ist mir sympathisch, da es aus Liebe geschieht.

Beste Grüße
EA
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